Seite drucken
Schwäbisch Hall

Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Datum 27.01.2023 Veranstaltungsort
  • Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Seit 1996 ist der 27. Januar in der Bundesrepublik der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Auf dem Gelände befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch etwa 7.000 Menschen. Wie kein anderer Ort symbolisiert Auschwitz die Verbrechen der Nationalsozialisten. Hier wurden zwischen von 1940 und 1945 mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet.

Am 27. Januar findet jährlich eine Gedenkstunde im Deutschen Bundestag statt: Reden zum Gedenken an die Opfer des NS-Terrors www.bundesregierung.de/breg-de/themen/erinnern-und-gedenken/historische-reden/reden-zum-gedenken-an-die-opfer-des-ns-terrors

An diesem offiziellen Holocaust-Gedenktag findet auch die bundesweite Aktion #LichterGegenDunkelheit statt. Mehr als 100 Gedenkstätten im ganzen Bundesgebiet sind an jenem Tag in den frühen Abendstunden hell erleuchtet und geben so ein leuchtendes Zeichen der Erinnerung und Mahnung. Auch die Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental beteiligt sich wieder an der Aktion. Ab etwa 18 Uhr wird die Gedenkstätte am Hessentaler Bahnhof hell beleuchtet sein – und so auch an das historische Geschehen vor Ort erinnern. Foto: privat

Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung:

Auschwitz im System der Konzentrations- und Vernichtungslager

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden politische Oppositionelle und rassistisch und sozial Verfolgte auf der Grundlage der "Reichstagsbrandverordnung" in Konzentrationslagern interniert. Das erste Lager dieser Art entstand im März 1933 in Dachau. Mit den Nürnberger Gesetzen gab es ab 1935 auch eine juristische Grundlage für die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung sowie der Sinti und Roma. Die bestehenden Lager wurden zu Stätten der Zwangsarbeit ausgebaut und Häftlinge als Arbeitssklaven ausgebeutet.
Das Konzentrationslager Auschwitz wurde 1940 in der Nähe der Stadt Oświęcim im besetzten Polen errichtet. SS-Reichsführer Heinrich Himmler ordnete 1941 den Ausbau des Lagers an. Daraufhin entstand drei Kilometer entfernt das Arbeits- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, in dem zunächst vor allem sowjetische Kriegsgefangene interniert wurden. Die meisten von ihnen starben durch Hunger, Folter und Krankheiten oder wurden auf andere Weise ermordet. Im September 1941 wurde in Auschwitz erstmals das Giftgas Zyklon B eingesetzt.
Gleichzeitig begann die massenhafte Deportation von Jüdinnen und Juden in Ghettos im Osten Europas. Die NS-Führung hatte die "Endlösung der Judenfrage" bereits beschlossen, bevor 1942 auf der "Wannsee-Konferenz" die Organisation des Völkermords geplant wurde. Ab Ende 1941 errichteten die Nationalsozialisten Vernichtungslager, deren vorrangiges Ziel die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung Europas war. Das erste Vernichtungslager entstand in der polnischen Stadt Chelmno, 70 Kilometer westlich von Lodz. 1942 entstanden im Distrikt Lublin die Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka. Insgesamt wurden in diesen drei letzteren Lagern etwa 1,7 Millionen Menschen ermordet. Mehr als 90 Prozent der Opfer von Auschwitz waren Juden

In Auschwitz-Birkenau "selektierte" die SS an der sogenannten Rampe, wo die Deportationszüge ankamen, zwischen "Arbeitsfähigen" und jenen, die sofort ermordet werden sollten. Eine Mehrheit der Deportierten, darunter ältere und kranke Menschen, viele Frauen und Kinder, wurde als nicht arbeitsfähig angesehen und direkt in die Gaskammern getrieben. Zunächst wurde die Leichenhalle des Krematoriums I im Stammlager als Gaskammer genutzt. Ab 1943 wurden in Auschwitz-Birkenau vier Gaskammern betrieben. Die Leichen ließ man anschließend verbrennen. Wertsachen der Opfer wurden gesammelt und meist nach Deutschland verbracht.
Schätzungen des Museums Auschwitz zufolge waren unter den mindestens 1,1 Millionen Toten etwa eine Million Jüdinnen und Juden, die meisten von ihnen wurden aus Ungarn und Polen deportiert. Weitere 70.000 bis 75.000 Polinnen und Polen, 21.000 Sintize und Sinti sowie Romnia und Roma, 14.000 sowjetische Kriegsgefangene und 10.000 bis 15.000 Menschen, die aus anderweitigen rassistischen Motiven deportiert wurden oder bestimmten Religionen angehörten, wurden in Auschwitz ermordet. Von den 1,3 Millionen Menschen, die das NS-Regime insgesamt nach Auschwitz deportierte, wurden 400.000 registriert und damit formell im Lager interniert. Von ihnen kamen etwa 200.000 Menschen durch Hunger, Entkräftung, willkürliche Gewalt und Exekutionen ums Leben. Weitere 200.000 in Auschwitz registrierte Menschen wurden im Laufe der Zeit in andere Lager deportiert, wo ein großer Teil von ihnen umkam.

http://www.schwaebischhall.de//de/kultur-tourismus/veranstaltungen/veranstaltungskalender