HFM: 500 Jahre Bauernunruhen in Schwäbisch Hall - Ausstellungseröffnung mit Aktionstag (15.03.)
Vor 500 Jahren stand für ein paar Wochen die Welt Kopf. Nachdem sich die oberschwäbischen Bauern gegen Unterdrückung und Ausbeutung durch ihre Grundherren erhoben hatten, verbreitete sich die Nachricht von ihren Forderungen, den "Zwölf Artikeln", wie ein Lauffeuer. Sie forderten eine Änderung der sozialen Ordnung, eine Verringerung der Abgaben, stellten den Zehnt an die Kirche in Frage oder wollten ohne Strafe Wild jagen, Fische fangen und Holz aus den Wäldern nehmen dürfen. Bauern, Handwerker und Bürger, Männer wie Frauen, schlossen sich zu "Haufen" zusammen und zogen bewaffnet durch die Lande, um ein politisches Zeichen zu setzen. Sie plünderten und versuchten teilweise mit Drohungen und Gewalt ihre Forderungen durchzusetzen. Auch im Umland von Schwäbisch Hall sammelten sich 4.000 Mann mit dem Ziel, die Reichsstadt einzunehmen.
Die gemeinsame Sonderausstellung „500 Jahre Bauernunruhen in Schwäbisch Hall“ von Stadtarchiv und HFM im Hällisch-Fränkischen Museum stellt die Dynamik der Bauernunruhen in der Region in den Mittelpunkt. Sie beleuchtet die Hintergründe und räumt mit so manchem Klischee oder verklärten Bild auf. Denn gerade die Bauernunruhen haben im Laufe der Geschichte immer wieder unterschiedliche Interpretationen erfahren.
Am 15.03. um 10.30 Uhr wird die Sonderausstellung mit Oberbürgermeister Daniel Bullinger, Elisabeth Fischer, Leiterin Stadt- und Hospitalarchivs und Dinah Rottschäfer, Leiterin des Hällisch-Fränkischen Museums im Foyer des Museums eröffnet.
Zum Eröffnungstag geht es zwischen 10 und 17 Uhr mit "Ein Tag im Jahr 1525 - zwischen Alltag und Aufstand" auf eine Zeitreise ins Jahr 1525 – historische Darstellerinnen und Darsteller in authentischer, zeittypischer Kleidung zeigen das Leben vor 500 Jahren in all seinen Facetten. Die Besucher erfahren hautnah etwas über Textilverarbeitung, Ernährung und wie mit einfachen landwirtschaftlichen Geräten und improvisierten Waffen der Widerstand organisiert wurde. Zum ersten Mal wird das Musuem zur lebendigen Geschichtsvermittlung durch historische Darstellerinnen und Darsteller belebt. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen: Hällisch-Fränkisches Museum