BPA tagt über Biotopverbundplanung
In und um Schwäbisch Hall gibt es eine Vielzahl an einzigartigen Naturräumen, die es zu schützen und zu verbinden gilt. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat im Oktober 2023 die Beauftragung eines Planungsbüros für die Erstellung einer kommunalen Biotopverbundplanung beschlossen.
Mit einem Biotopverbund ist die Vernetzung von Lebensräumen gemeint, die unsere heimischen Tier- und Pflanzenarten zur Nahrungssuche, als Fortpflanzungsstätten oder auch als Rückzugsgebiete benötigen. Wichtig ist hierbei, dass die Tierarten zwischen den Räumen wandern und sich genetisch austauschen können. Ein dichtes Netz verbundener Lebensräume – der sogenannte Biotopverbund – ist daher überlebenswichtig für die biologische Vielfalt und eine intakte Natur.
Landesförderung
Hintergrund der kommunalen Biotopverbundplanung ist das Ziel der Landesregierung Baden-Württembergs, bis 2030 auf mindestens 15 Prozent der Landesfläche einen funktionalen Biotopenverbund zu schaffen. Deshalb wird die Biotopverbundplanung mit 90 Prozent gefördert. Ferdinand Gärtling von der Haller Stadtplanung betreut das Projekt. Er sagt: „Wir Kommunen sind durch das Naturschutzgesetz verpflichtet, die Belange des Biotopverbundes zu ermitteln.“
Das beauftragte Planungsbüro erarbeitete inzwischen verschiedene Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung des Biotopverbundes. Mehrere Projekte, die eine besonders hohe Machbarkeit erwarten lassen, wurden dem Bau- und Planungsausschuss (BPA) am 30. Juni vorgestellt. Beispielsweise wird die Möglichkeit einer Bachverlegung nördlich von Gailenkirchen aufgezeigt. „In der Vergangenheit wurde der Bachlauf auf den Nordhang verlegt und dadurch verläuft er aktuell naturfern. Hier könnte durch das Ausleiten des Bachlaufs in das ehemalige Bachbett der natürliche Gewässerlauf wiederhergestellt werden.“ Durch derartige Anpassungen könnten Tierarten ein neues Zuhause finden, wie der vom Aussterben bedrohte Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Weitere Maßnahmen widmen sich möglichen Heckenpflanzungen oder der Anlage eines Tümpels in Gailenkirchen.
Öffentlichkeit soll mit einbezogen werden
„Auf der Grundlage des vorliegenden Projektstandes wollen wir natürlich auch Rückmeldungen aus der Bevölkerung einholen“, so Gärtling. Auch solle die Landwirtschaft mit eingebunden werden, daher wird eine eigene Informationsveranstaltung geplant.
Schließlich, ergänzt er, sei ein Großteil der Flächen in landwirtschaftlicher Nutzung.