Im Dezember vergangenen Jahres erfolgte der offizielle Spatenstich zur 4. Reinigungsstufe der Kläranlage Vogelholz. Seitdem wurden bauvorbereitende Maßnahmen getroffen. Anfang Oktober wurde nun mit den Hauptarbeiten zur 4. Reinigungsstufe der Kläranlage Vogelholz in Gelbingen begonnen.

Zunächst wird eine 40m x 15m große Baugrube ausgehoben, die teils bis zu 9 Meter tief ist. Die Baugrube selbst wird mit Bohrpfählen gesichert. Nachdem die Bodenplatte betoniert wurde, werden im Untergeschoss bereits die einzelnen Filterkammern, im künftigen Erdgeschoss die gesamte technische Steuerung eingebaut. Zudem sind später dann hier Teile der Filteranlage eingebunden. Im Obergeschoss werden neben Sozialräumen für die Belegschaft auch Verwaltungsbüros und die neue Schaltwarte zu finden sein. Die auf dem Dach montierte PV-Anlage wird Strom für den Eigenbedarf produzieren. Ebenfalls soll ein Wärmetauscher eingebaut werden, der die Wärme des Abwassers zum Beheizen des Gebäudes nutzt.

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 13 Mio Euro, wobei knapp 6 Mio Euro Fördermittel vom Land bereitgestellt werden.

Die 4. Reinigungsstufe selbst besteht aus zwei Stufen. Im ersten Schritt wird durch mehrere Tuchfilter der Phosphorgehalt im Abwasser weiter reduziert. Zudem werden durch diese Filter Feststoffe, die sich im Abwasser befinden, zurückgehalten. Dadurch erhöht sich die Standzeit der nachgeschalteten Aktivkohlefilter. In diesem Filterbereich können Spurenstoffe wie beispielsweise Medikamentenrückstände, Röntgenkontrastmittel oder Pestizide, zurück- gehalten werden.

Die 4. Reinigungsstufe ist auf eine gute ökologische Bilanz ausgelegt. Neben dem Wärmetauscher und der PV-Anlage ist auch die in den Aktivkohlefiltern verwendete granulierte Aktivkohle wiederverwendbar. Nach einer Aufbereitung ist sie wieder für den Einsatz in der Kläranlage bereit.