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Schwäbisch Hall

Digitalisierung der Haller Schulen auf dem Vormarsch

Artikel vom 14.06.2023

Smartboards, Tabletts und schnelles WLAN – die Digitalisierung der Schwäbisch Haller Schulen schreitet stetig voran. Seit zwei Jahren kümmert sich Daniel Guechida um alle Fragen rund um das Thema Digitalisierung an Schulen. Der Fachinformatiker setzt im Auftrag der Stadt Schwäbisch Hall die geeigneten Maßnahmen zur Digitalisierung der Schulen durch. Zwar gibt es dafür keine gesetzlichen Vorgaben, um einen digital zeitgemäßen Unterricht zu garantieren, für Guechida sind aber Investitionen in diesem Bereich unabdingbar für die künftige Bildungslandschaft in Schwäbisch Hall. Dafür wurden eigens Mittel aus dem Digitalpakt des Bundes und Landes Baden-Württemberg in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro beantragt, zusätzliche 626.000 Euro steuert die Stadt Schwäbisch Hall selbst bei, um die Schulen mit der nötigen Infrastruktur für modernen Unterricht auszustatten. Wie hoch die Förderung vom Land ausfällt, ist abhängig von der Gesamtschülerzahl. In Schwäbisch Hall sind es über 5.000 Schülerinnen und Schüler, die auf eine der insgesamt 16 Bildungseinrichtungen gehen.

Eine Infrastruktur schaffen
„Viel wird zunächst einmal in die Grundlagen für digitalen Unterricht investiert. Hierzu zählt beispielsweise der Glasfaseranschluss, eine strukturierte Verkabelung, lückenloses WLAN und die Modernisierung der Telefonie an den Schulen“, erklärt Guechida und ergänzt: „Einige Schulen, insbesondere Grundschulen, waren in Schwäbisch Hall noch gar nicht an eine digitale Infrastruktur angeschlossen. Durch aktuelle Projekte konnten wir bereitsfür mehrere Grundschulen ein stabiles Netzwerk herstellen und für flächendeckendes WLAN sorgen. Bei weiteren Grundschulen sind wir derzeit an der Umsetzung. In den weiterführenden Schulen wird ebenfalls einiges investiert, vieles davon wurde bereits deutlich vor dem großen Digitalpakt geplant.“, sagt er weiter.

Endgeräte für den Unterricht
Bevor es jedoch an die Umsetzung und Ausstattung der Schulen mit digitaler Infrastruktur ging, war es die Aufgabe Guechidas, die Bedarfe der Schulen zu klären. „Es ist völlig klar, dass ein Gymnasium einen anderen Anspruch an digitale Geräte hat, als beispielsweise eine Grundschule. Gemeinsam mit den Schulleitungen haben wir unter Berücksichtigung der jeweiligen pädagogischen Konzepte und des Medienentwicklungsplans erhoben, für welche technischen Geräte das Geld investiert werden soll“, so Guechida. „Uns ist wichtig, hier nichts vorzuschreiben, denn wir können nicht wissen, welche Bedürfnisse und Anforderungen befriedigt werden müssen.“ Gelder flossen aber auch in die Sanierung von bereits bestehenden PC-Räumen. „Durch die Maßnahmen und die Herausforderungen durch das Home Schooling während der Pandemie habe ich beobachtet, dass die Expertise bei den Lehrkräften deutlich gestiegen ist. Es hat sich ein Verständnis für die Vorteile einer digitalen Arbeitsweise entwickelt und auch, welche Grundvoraussetzungen überhaupt erfüllt sein müssen, um digital unterrichten zu können.“ Ein positiver Nebenaspekt, findet Guechida. Und auch Christoph Klenk, zuständiger Fachbereichsleiter, kann in der Pandemie rückwirkend etwas Gutes erkennen. „Letztendlich war das mit ein ausschlaggebende Punkt, dass die Digitalisierung der Bildungseinrichtungen angeschoben wurde. Das begrüße ich. Dass unsere Schülerinnen und Schüler nun eine umfangreiche digitale Lernlandschaft zur Verfügung gestellt werden konnte, schafft die Voraussetzungen für einen modernen Unterricht."

Kommunen nicht alleine lassen
Dass die der Stadt zur Verfügung stehende Summe nicht ausreichen werden, um alle Schulen in dem gewünschten Umfang zu digitalisieren, ist Guechida klar. Umso wichtiger findet er es, dass die Stadt selbst auch einen wesentlichen Eigenanteil leistet. Für Oberbürgermeister Daniel Bullinger ist die Bildung der Kinder und Jugendlichen eine Herzensangelegenheit. „Wir können nicht immer warten, bis auf Landes- oder Bundesebene neue Mittel frei werden, sondern haben uns entschieden, hier selbst aktiv zu werden“, sagt er. Gerade in Fragen der Ersatzbeschaffung, Reparaturen oder Instandhaltungskosten sind die Kommunen auf sich gestellt. Hierfür sind derzeit keine Mittel vorgesehen. „Natürlich hoffen wir, dass in der Zukunft dieses Problem gesehen wird und die Kommunen nicht mit diesen erheblichen Kosten alleine gelassen werden. Bis es aber soweit ist, wollen wir die Schulen mit den Herausforderungen der Digitalisierung unterstützen“, sagt Bullinger abschließend.

Weitere Informationen: Fachbereich Organisation und IT; Abt. Digitalisierung Schulen

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