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Schwäbisch Hall

Pädagogische Fachkräfte aus Spanien begrüßt

Artikel vom 02.10.2020

13 pädagogische Fachkräfte aus Spanien hat die Stadt Schwäbisch Hall am Mittwoch in kleinem Rahmen in der Hospitalkirche begrüßt. Die spanischen Hochschulabsolventen der Elementar- und Grundschulpädagogik verstärken die Teams während ihres Anpassungslehrgangs an verschiedenen Kindertageseinrichtungen in der Stadt. Sie tragen so dazu bei, den hohen Personalbedarf in den Kindertageseinrichtungen zu decken. „Wir sind sehr froh, dass Sie dieses Experiment mit uns wagen, sich hier in Schwäbisch Hall eine neue Zukunftsperspektive aufzubauen und wollen Sie dabei tatkräftig unterstützen“, sagte Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim bei der Begrüßung. Er wünschte den Fachkräften einen guten Start und ein gutes Einleben in Schwäbisch Hall: „Wenn Sie dann beginnen, im Deutschen Witze zu verstehen, dann sind Sie richtig angekommen.“

Wie in anderen Städten auch fehlt es in Schwäbisch Hall an Erzieherinnen und Erziehern: Die Stadt verzeichnet eine steigende Nachfrage an Betreuungsplätzen, besonders für Kinder unter drei Jahren. Zudem steigt der Bedarf berufstätiger Eltern an längeren Betreuungszeiten in den Tageseinrichtungen. Um diese anbieten zu können, braucht es immer mehr Personal in der Kinderbetreuung.

Die Stadt begegnet dieser Herausforderung mit mehreren Maßnahmen: Zum einen wirbt Schwäbisch Hall kontinuierlich neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die städtischen Kindertageseinrichtung an, zum anderen bildet die Stadt viele Fachkräfte aus. Allein im September 2020 haben 13 künftige Erzieherinnen und Erzieher ihre Ausbildung in den städtischen Kitas begonnen.

Die Anwerbung von pädagogischen Fachkräften in Spanien ist ein dritter Baustein, um dem Fachkräftemangel in den Kitas etwas entgegen zu setzen. Zusammen mit dem Kolping-Bildungswerk aus Stuttgart und der Organisation EFE Málaga startete die Stadtverwaltung also vor gut einem Jahr die Anwerbung von Menschen mit pädagogischer Hochschulbildung, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Spanien oft keine Anstellung finden.

In Deutschland durchlaufen sie nun ein Anerkennungsverfahren, an dessen Ende sie als anerkannte pädagogische Fachkräfte in den städtischen Tageseinrichtungen für Kinder arbeiten können. In dem Verfahren, in dem etwa pädagogisches Fachwissen und Arbeitserfahrung eine Rolle spielen, unterstützt das Kolping-Bildungswerk die Stadt Schwäbisch Hall. Auch die Stadt Stuttgart wirbt mit dem Kolping-Bildungswerk pädagogische Fachkräfte in Spanien. Simone Jost von der Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder der Stadtverwaltung dankte bei der Begrüßung der Fachkräfte den Kooperationspartnern für die große Unterstützung, auch des Regierungspräsidiums Stuttgart, das für die Anerkennung ausländischer Qualifikationen zuständig ist.

Zunächst stand für die Spanierinnen und Spanier Deutsch lernen auf dem Programm. Einen ersten, intensiven Sprachkurs haben Sie vor ihrer Ankunft in Spanien absolviert – wegen der Corona-Pandemie hauptsächlich zuhause vor dem Computer. Jetzt, bei ihrer Ankunft in Schwäbisch Hall, haben sie das Sprachniveau B1 erreicht.

In der kommenden Woche starten die pädagogischen Fachkräfte im Anerkennungsverfahren nun ihr Praktikum in 12 verschiedenen städtischen Kindertageseinrichtungen und besuchen neben dieser Arbeit weiterhin Sprachkurse. Diese finden in Kooperation mit dem Goethe-Institut in Schwäbisch Hall statt. „Erst wenn die pädagogischen Fachkräfte das Sprachniveau B2 erreicht haben, werden sie auf den Betreuungsschlüssel in der Kindertageseinrichtung angerechnet“, sagt Christoph Klenk, der zuständige Leiter des Fachbereichs Frühkindliche Bildung, Schulen und Sport. Sprachvermittlung ist eine zentrale Aufgabe in den Tageseinrichtungen für Kinder, deswegen plant die Stadtverwaltung im Anschluss daran weitere Sprachkurse, damit die Fachkräfte das Sprachniveau C1 erreichen.

Die Reise nach Deutschland war für die neuen städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen der Corona-Pandemie turbulent, da zum Beispiel Flüge ausgefallen sind und Quarantäne-Bestimmungen eingehalten werden mussten. Nun sind aber alle gut mit dem Bus in Schwäbisch Hall angekommen und konnten sich bereits etwas einleben, zwei der 13 Fachkräfte haben auch ihre Familien mit nach Deutschland gebracht. „Es ist toll, wie motiviert Sie Ihr neues Leben hier in Schwäbisch Hall angehen und bin überzeugt, dass wir mit Ihnen durch das Projekt gute pädagogische Fachkräfte gewinnen konnten“, betonte Ausbildungsleitung Monika Pietsch.

Die Stadtverwaltung hat ein umfangreiches Einführungsprogramm für die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisiert, um in den ersten Tagen und Wochen Orientierung zu bieten und das Einleben in Schwäbisch Hall zu erleichtern. Die Programmpunkte reichten von der Anmeldung des Wohnsitzes über Infos zu wichtigen Anlaufstellen in der Stadt und notwendigen Versicherungen, über einen Besuch des Goethe-Instituts bis zu einem ersten Kennenlernen der Kitas und Teambuilding-Aktivitäten. Am kommenden Montag beginnen die 13 pädagogischen Fachkräfte im Anerkennungsverfahren dann ihre Arbeit in den Tageseinrichtungen für Kinder.

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