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Schwäbisch Hall

Die Geschichte von Steinbach und der Comburg

Das Ortsbild Steinbachs wird von der Comburg geprägt. Am Standort einer Burg stifteten die Grafen von Comburg-Rothenburg um 1078 ein Benediktinerkloster, das seine Blütezeit im 12. Jahrhundert erlebte. Nach einer Phase des Niedergangs erfolgte 1488 die Umwandung in ein adliges Chorherrenstift, das im 16. Jahrhundert eine neue Blüte erlebte. Türme und Ringmauer stammen aus dieser Zeit. Die Stiftskirche St. Nikolaus entstand nach Plänen des Würzburger Baumeisters Joseph Greissing zwischen 1706 und 1715 an der Stelle eines mitterlalterlichen Vorgängerbaus. Württemberg säkularisierte das Stift 1802. Die Comburg diente im 19. Jahrhundert als Garnison des württembergischen Ehreninvalidenkorps, später unter anderem als Heimvolkshochschule, Bauhandwerkerschule, Lager der Hitlerjugend und Kriegsgefangenenlager. Seit 1947 ist sie Standort der Lehrerfortbildung des Landes.

Der 1156 als "Steinwac" erstmals selbst erwähnte Ort gehörte wahrscheinlich den Grafen von Comburg-Rothenburg und wurde von diesen an Comburg gestiftet, das aber erst 1283 die gesamte Ortsherrschaft erwerben konnte. Die vermutlich im frühen 12. Jahrhunderter erbaute romanische Kirche St. Johann Baptist (so seit 1297) ist eine der ältesten der Region und war Mutterkirche von St. Michael in Schwäbisch Hall. Da das Reichsstift Comburg im Zuge der Gegenreformation die Rekatholisierung des Orts durchsetzte, bildete Steinbach eine katholische Enklave im evangelischen Territorium der Reichsstadt Schwäbisch Hall. 1802 fiel Steinbach mit dem Reichsstift Comburg an Württemberg. Der im 19. Jahrhundert als ausgesprochen arm geltende Ort entwickelte sich ab den 1860er Jahren zu einem Industriestandort (u.a. Kade & Co.).

Im 19. Jahrhundert entstand in Steinbach eine große jüdische Gemeinde, an die der 1811 angelegte jüdische Friedhof erinnert. Die 1809 errichtete Synagoge fiel der "Reichspogromnacht" 1938 zum Opfer. 1930 wurde Steinbach mit der Comburg und dem Einkorn nach Schwäbisch Hall eingemeindet. Bereits ab den 1930er Jahren vergrößerte sich der Ort durch neue Siedlungen (Kocherfeldsiedlung).

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