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Schwäbisch Hall

Energieverbauch optimieren

Die zentrale Aufgabe des Energiemanagements ist die Optimierung des Energieverbrauchs der städtisch genutzten Gebäude und Liegenschaften. Ziel ist der Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen, sowie eine Entlastung des städtischen Haushaltes. Die Maßnahmen, die zu diesem Ziel führen, sind dabei vielfältig:

In Zusammenarbeit mit den Hausmeistern findet eine kontinuierliche Kontrolle der aktuellen Verbrauchswerte statt. Energetisch schlechte Gebäude werden identifiziert und Maßnahmen zur Optimierung erarbeitet. Technische Anlagen zur nachhaltigen Energieerzeugung, wie beispielsweise Photovoltaikanlagen, werden errichtet.

Zuständig für das Energiemanagement bei der Stadtverwaltung ist der Energiebeauftragte. Dennoch ist sparsamer Umgang mit Energie die Aufgabe aller Nutzerinnen und Nutzer von städtischen Gebäuden. Die Stelle des Energiebauftragten ist seit 2009 mit Heiner Schwarz-Leuser besetzt.

Energiebericht

Mindestens jedes zweite Jahr erstellt die Stadtverwaltung einen Energiebericht, der im Gemeinderat vorgestellt wird. Er ist grundsätzlich in zwei Teile gegliedert. Im Bilanzteil wird die Entwicklung der Energieverbräuche in den zurückliegenden Jahren aufgezeigt. Im Berichtsteil werden ausgewählte Einzelmaßnahmen oder Einzelentwicklungen vorgestellt.

Der aktuelle Energiebericht 2019 beinhaltet die Auswertungen bis zum Jahr 2018.

Beispiele

Straßenbeleuchtung

Ein wesentlicher Verbraucher an elektrischer Energie in kommunalen Liegenschaften ist die Straßenbeleuchtung. Vor Beginn der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energieeffiziente LED-Beleuchtung entfiel beinahe die Hälfte des gesamten städtischen Stromverbrauches auf diese. Im Jahr 2013 belief sich die der Verbrauch auf 2.680 MWh, was dem Verbrauch von ungefähr 600 4-Personenhaushalten entspricht. Dies summierte sich zu Energiekosten in Höhe von beinahe 600.000 Euro.

Seit dem Jahr 2013 werden Straßenleuchten schrittweise auf LED-Leuchtmittel umgerüstet. In den beiden letzten Bauabschnitten 2020 bis 2022 wurden die Altstadtlaternen, die Fußgängerüberwege und die Leuchten in den Anlagen erneuert, so dass nun nahezu alle Leuchten modernisiert sind. Mit der Sanierung wurde auch eine innovative Steuerungssoftware installiert, die es ermöglicht, die Leuchten bedarfsgerecht zu dimmen. So brennen sie in den Nachtstunden nur mit 50 Prozent der Ausgangsleistung, was immer noch ausreichend für eine sichere Beleuchtung ist. Der Verbrauch gegenüber den vormaligen Quecksilberdampflampen reduziert sich dadurch um bis zu 80 %, bei gleicher oder sogar höherer Grundhelligkeit. Weitere Vorteile der LED-Beleuchtung sind die Langlebigkeit der Leuchten, was den Wartungsaufwand reduziert, die Insektenfreundlichkeit und die Reduzierung von unerwünschtem Streulicht nach oben (Dark Sky).

Der Erfolg der Umrüstung spiegelt sich in den Abrechnungen des Energieversorgers wider. Der Verbrauch und die Kosten wurden seit 2013 mehr als halbiert, und das trotz neuer Leuchten in mehreren Neubaugebieten. Mit einer Kapitalrückflusszeit von rund sieben bis acht Jahren ist auch die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme gegeben. Die verschiedenen Bauabschnitte wurden vom Land Baden-Württemberg (Klimaschutz-Plus) oder vom Bund gefördert.

Sanierung der Rollhofturnhalle

Im Rahmen der städtischen Klimaschutzkampagne „für ein gutes Klima - Schwäbisch Hall“ wurde die von Schulen und Vereinen sehr intensiv genutzte Rollhofturnhalle umfassend energetisch saniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Neben der Erneuerung der Fenster mit Dreifachverglasung erhielt die Außenhülle des Gebäudes eine Wärmedämmung. Dabei fanden deutlich höhere Dämmstärken Verwendung als von der Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt, da dies sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll ist und die gesetzlichen Anforderungen mit der Technik nicht Schritt halten.

Außerdem wurde die Heizungs- und Lüftungstechnik im Gebäude erneuert. Auch die Beleuchtung wurde nachgerüstet. Anstatt alter, energiefressender Leuchtstoffröhren erhellen die Halle nun hocheffiziente LED-Leuchten, die sich den Außenlichtverhältnissen anpassen und bei Bedarf auf eine höhere Beleuchtungsstärke umgestellt werden können.

Mit der Übergabe und dem Aushang des Energieausweises von Architekt Uwe Schukraft an den Ersten Bürgermeister Peter Klink wird die hochwertige Sanierung dokumentiert und an die Besucher und Nutzer der Halle kommuniziert. „Ohne die Sanierung des Gebäudebestands werden wir sowohl unsere eigenen städtischen Ziele als auch die weltweiten Ziele zur CO2-Minderung nicht erreichen. Deswegen werden wir auch zukünftig Gebäude entsprechend sanieren - und ich wünsche mir, dass wir damit auch Vorbild für unsere Bürgerinnen und Bürger sind“, betonte Klink bei der Übergabe.

Der Energieausweis dokumentiert, dass die Rollhofhalle nun energetisch auf dem neuesten Stand ist. Architekt Uwe Schukraft (2. v. l.) überreichte Erster Bürgermeister Peter Klink (2. v. r.), dem städtischen Energiebeauftragten Heiner Schwarz-Leuser (r.) und Doris Emter, Rektorin der Rollhofschule das Zertifikat.

Energiesparende Beleuchtung im HFM

Im Rahmen der städtischen Klimaschutzkampagne „für ein gutes Klima – Schwäbisch Hall“ wurde wie in den vergangenen Jahren auch 2021 ein Teil der Beleuchtung im Hällisch-Fränkischen Museum auf energiesparende LED-Beleuchtung umgestellt. Sowohl die neue Abteilung zu Leonhard Kern als auch ein Teil des Sonderausstellungsbereiches erhielten eine moderne Beleuchtungstechnik. Waren dort bisher noch energiefressende Halogen-Strahler im Einsatz, so werden die Ausstellungsobjekte zukünftig mit 41 energieeffizienten LED-Strahlern in Szene gesetzt. Zudem ist das LED-Licht nahezu frei von schädlicher UV-Strahlung, durch die die Ausstellungsstücke schneller ausbleicht.

Die Reduzierung des Energieverbrauchs und der Energiekosten wird beachtlich sein. Wiesen die bisherigen Halogen-Strahler noch je eine Leistung von 80 Watt auf, so werden es mit den LED-Strahlern nur noch 12 Watt sein. Daraus refinanziert sich die Investition in weniger als zehn Jahren. Dazu trägt auch die Förderung des Bundes bei: Im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit erhält die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 7.452 Euro.

Energiesparende Beleuchtung in der Sporthalle Blendstatt

Im Rahmen der städtischen Klimaschutzkampagne „für ein gutes Klima – Schwäbisch Hall“ wurde die Beleuchtung im Sporthallenbereich der Blendstatthalle auf energiesparende LED-Beleuchtung umgestellt. Bisher wurde die Halle mit herkömmlichen Leuchtstoffröhren ausgeleuchtet, jetzt sind moderne und hocheffiziente LED-Leuchten im Einsatz.

Die Leistung der einzelnen Leuchten wurde durch die Sanierung von 132 W auf 44 W reduziert – und dies bei besserer Ausleuchtung. Insgesamt erwartet die Stadt eine Reduzierung des Energieverbrauchs für die Beleuchtung um mehr als 60 Prozent. Gerade in Zeiten steigender Energiepreise ist dies ein wichtiger Beitrag zur Minimierung der Energiekosten. Die Stadt erwartet, dass sich die Sanierungsmaßnahme in weniger als acht Jahren refinanzieren wird. Dazu trägt auch die Förderung des Bundes bei: Im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit erwartet die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 19.200 Euro.

Erneuerung der Belüftung für die Kläranlage Vogelholz

Die Stadt Schwäbisch Hall betreibt zur Reinigung der im Einzugsgebiet anfallenden Abwässer die Kläranlage Vogelholz mit einer derzeitigen Ausbaugröße von 85.000 EW (Größenklasse IV). Die Reinigung erfolgt in mehreren Stufen. Nachdem in den Vorjahren das erste der drei Nachklärbecken saniert und ein neues Einlaufbauwerk installiert wurde, wird nun die biologische Reinigung umgebaut.

Die biologische Reinigungsstufe besteht aus sechs aneinander gebaute Becken mit einem Gesamtvolumen von ca. 10.000 m³. In diesen Becken findet durch Belüftung bzw. Bildung von Zonen ohne gelösten Sauerstoff die Umwandlung des im Abwasser enthaltenen Kohlenstoffs bzw. Stickstoffs statt. Angeschlossen an diese Reinigungsstufe ist eine Gebläsestation zur Drucklufterzeugung für die Versorgung der Becken mit Luftsauerstoff.

Die vorhandenen drei Turboverdichter zur Drucklufterzeugung stammen aus dem Jahr 1993 und müssen, um die Reinigungsleistung der Kläranlage weiter zu gewährleisten, dringend ersetzt werden. Hierzu ist es auch erforderlich die kompletten Belüftungseinrichtungen sowie die Elektroinstallation der biologischen Reinigung neu zu ordnen und den heutigen Standards anzupassen.

Die Umbaumaßnahme berücksichtigt bereits die Erweiterung der Kläranlage Vogelholz auf 120.000 EW (Größenklasse V).

Das Vorhaben wird aus Mitteln der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit 200.000,- € gefördert. Förderziel ist hier, durch Einbau energieeffizienter Maschinen, entsprechend elektrische Energie einzusparen.

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen

http://www.schwaebischhall.de//de/unsere-stadt/klimaschutz-energie/energiemanagement