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Schwäbisch Hall

Die Geschichte von Tüngental

Archäologische Funde weisen auf zwei jungsteinzeitliche Siedlungen auf dem Gemeindegebiet. Mehrere Hügelgräber stammen vermutlich aus der Bronzezeit. Tüngental wird erstmals 1090 im Zusammenhang mit Rechten des Klosters Comburg erwähnt. Seine Besitzungen baute das Kloster schrittweise aus, daneben hatten auch Schwäbisch Haller Bürgerfamilien Rechte. Die Reichsstadt Hall konnte bis zum Ende des 16. Jahrhunderts ein Drittel der Güter und die Oberherrschaft erwerben. Die Stiftung der Pfarrei soll angeblich um 1050 durch Graf Emehart von Comburg erfolgt sein. Im 15. Jahrhundert entstand eine Marienwallfahrt ("Madonna mit dem Hasen") zur Tüngentaler Kirche, die ab den 1480er Jahren einen aufwändigen Chor und eine prunkvolle Ausstattung erhielt. Zwischen Schwäbisch Hall und Comburg kam es immer wieder zu heftigen Konflikten um Herrschaftsrechte. Das Reichsstift hatte zwar das Patronatsrecht über die Pfarrei inne, konnte aber die Einführung der Reformation durch Hall nicht verhindern. Da Comburg seine Höfe in Tüngental seit der Gegenreformation mit Katholiken besetzte, war der Ort gemischtkonfessionell. Die katholischen Tüngentaler gehörten zur Pfarrei Steinbach. 1802 fiel der Ort an Württemberg.1945 erlitt Tüngental schwere Zerstörungen, denen auch die Kirche mit ihren spätmittelalterlichen Kunstschätzen zum Opfer fiel. 1972 wurde der Ort mit den zugehörigen Weilern Altenhausen, Otterbach, Ramsbach, Veinau und Wolpertsdorf nach Schwäbisch Hall eingemeindet.

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