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Schwäbisch Hall

Widmanhaus (Am Markt 5)

Das Widmanhaus war Teil des 1236 gegründeten Franziskanerklosters. Hier befanden sich angeblich das Dormitorium (Schlafsaal) und das Refektorium (Speisesaal). Das Kloster wurde 1524 im Zuge der Reformation aufgegeben.

Nach einer kurzzeitigen Nutzung als Lateinschule erfolgte 1561 ein Umbau im Renaissancestil durch den Juristen Dr. Georg Rudolf Widman (1519-1584). Das Wappenportal gehört zu den schönsten Zeugnissen dieser Epoche in Schwäbisch Hall. Das „Widmanhaus“ ist seit 1967 Standort des Stadtarchivs.

Weitere Informationen zum Gebäude gibt es im Häuserlexikon.

Nonnenhof (Nonnenhof 4)

Der Rat ließ das Haus 1514 als Konvent für die seit 1348 in Schwäbisch Hall nachweisbare Gemeinschaft der Franziskaner-Tertiarinnen errichten. Der Name des Gebäudes ist irreführend, als die Frauen keinen Eid ablegten und keine Nonnen waren.

Nach dem Ende der Gemeinschaft um 1555 diente das Haus zeitweilig als Schule, später als Wohnhaus für reichsstädtische Beamte. Im 19. Jahrhundert war es kurzzeitig Sitz eines Waisenhauses. Nach einer grundlegenden Sanierung ist der "Nonnenhof" seit 1989 Außenstelle des Stadtarchivs.

Weitere Informationen zum Gebäude gibt es im Häuserlexikon.

Ratsbibliothek im Rathaus (Am Markt 6)

In dem bis 1735 am Standort der 1728 ausgebrannten, romanischen Jakobskirche erbauten Rathaus befanden sich Archiv und Registratur der reichsstädtischen Verwaltung sowie die bereits 1575 begründete Ratsbibliothek. Zweitere ist bis heute dort aufgestellt und kann ihm Rahmen von Führungen und über einen virtuellen Rundgang besichtigt werden (hier auch weitere Informationen zum Bestand). 

Weitere Informationen zum Rathaus und zur Ratsbibliothek gibt es auch im Häuserlexikon.

Zwischenarchiv im Karl-Kurz-Areal, Hessental

Seit Ende 2019 unterhält das Stadtarchiv eine Außenstelle auf dem Gelände der ehemaligen „Fassfabrik“ beim Bahnhof Hessental. Keimzelle diese Unternehmens war eine in der Nähe gelegene Sägemühle, in der man 1890 mit der Fertigung von Fassdauben begann. Der damalige Inhaber Wilhelm Sauter verlegte die Produktion 1909 an den heutigen Standort. 1925 übernahm der bisherige Teilhaber Karl Kurz (1893-1978) den Kleinbetrieb; unter seiner Leitung expandierte die „Fassfabrik“ zum zeitweilig größten Industriebetrieb der Region. Der Fabrikkomplex am Hessentaler Bahnhof entstand überwiegend in der Blütezeit des Unternehmens in den 1930er bis 1970er Jahren, als die Karl Kurz KG bis zu 1.200 Mitarbeiter beschäftigte, mehrere Tochterunternehmen betrieb und ein weltumspannendes Netz an Geschäftskontakten unterhielt. Neben Holzbehältern entwickelten sich Fässer aus widerstandsfähiger Pappe („Fibre“), später auch Kunststoffbehälter zu Schwerpunkten der Produktion. Die „Fassfabrik“ profitierte stark vom Boom der deutschen Chemieindustrie, die sie mit Behältnissen für ihre Produkte belieferte. Zu einer ganzen Reihe von Innovationen aus Hessental gehörten die für Porsche hergestellten, ersten Kraftstofftanks für Automobile aus Kunststoff. Zuletzt lag der Schwerpunkt in der KFZ-Zulieferbranche. Ein Liquiditätsengpass führte 1998 zum Konkurs und letztendlich zum Ende des in dritter Generation durch die Eigentümerfamilie geführten Unternehmens. Nach einigen Jahren des Leerstands und provisorischen Nutzungen begannen im Frühjahr 2017 umfassende Sanierungs- und Umbauarbeiten, deren Schwerpunkt das Gebäude Karl-Kurz-Straße 44 war. Seit dem Herbst 2019 wird der größte Teil dieser Flächen von der Landkreisverwaltung genutzt, weiterhin ist ein modernes Tagungs- und Kongresszentrum entstanden. Auch mehrere Unternehmen haben hier ihren Standort. Teile des Untergeschosses dienen als Magazin des Stadtarchivs für moderne Massenakten aus den 1980er bis 2000er Jahren. Derzeit sind hier etwa 900 laufende Meter Unterlagen untergebracht. Die Räume sind öffentlich nicht zugänglich.

http://www.schwaebischhall.de//de/unsere-stadt/geschichte/stadtarchiv/gebaeude