1947 - Ein Dorf in der Nachkriegszeit
Beschreibung
Alltagsszenen aus der Zeit nach dem Zweiten Weldkrieg. Über 100 Darstellerinnen und Darsteller laden auf eine Zeitreise 77 Jahre zurück in das Jahr 1947 ein.
Alle Museumsgebäude und Ausstellungen des Freilandmuseums sind geöffnet.
Zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung lädt das Hohenloher Freilandmuseum in Schwäbisch Hall-Wackershofen am letzten Juliwochenende ein. An beiden Tagen versetzen rund 100 Darstellerinnen und Darsteller, ausgestattet mit unzähligen authentischen Accessoires, Teile des Freilandmuseums um 77 Jahre in der Zeit zurück. Es ist der Juli 1947,die Lebensmittelversorgung ist angespannt, der heiße Sommer lässt für die Ernte Böses ahnen. CARE-Pakete aus den USA helfen bei der Versorgung mit Lebensmitteln. Aber auch an vielen anderen Waren herrscht Mangel, vor allem Kleidung, Möbel, Landmaschinen und Dinge des täglichen Bedarfs sind knapp. In den Läden sind die Regale häufig leer, stattdessen blüht der Schwarzmarkt und die Preise für dringend benötigte Waren steigen hier ins Unermessliche. Während manche Soldaten aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause kommen, sitzen viele andere in Kriegsgefangenenlagern fest. Zur Verbesserung der Lage in den Dörfern der Region finden sogenannte „Townhall Meetings“ statt, bei denen Bürger Ihre Sorgen und Nöte vorbringen können, in der Hoffnung, dass damit erste Schritte zur Überwindung der Missstände gegangen werden. Die amerikanische Militärpräsenz konzentriert sich immer mehr auf polizeiliche Aufgaben. „Constabulary Forces“ sorgen zusammen mit deutschen Polizisten für Recht und Ordnung unter der Zivilbevölkerung, während die „Military Police“ ein Auge auf die Militärangehörigen hat. Noch immer kommt es zu Sprengmittel-, Waffen- und Munitionsfunden.
Dies alles ist an beiden Tagen im Freilandmuseum jeweils von 11 bis 18 Uhr hautnah zu erleben, Spielszenen veranschaulichen Themen wie Impfung, Verteilung von CARE-Paketen, Schwarzmarkt, Schwarzbrennerei, Townhall-Meeting und vieles mehr.
An beiden Tagen gibt es darüber hinaus im Vortragssaal des Weidnerhofes, jeweils um 12.30 und 15.15 Uhr, Vorträge zu den Themen „Kriminalität nach dem Zweiten Weltkrieg“, „Entnazifizierung“, „Living History“ und „Displaced Persons“.
Alle Ausstellungsbereiche des Freilandmuseums sind regulär geöffnet, die Museumsgaststätte „zum roten Ochsen“ lädt zum Rasten bei regionalen und traditionellen Spezialitäten ein, ebenso der Sommerkeller in der Gebäudegruppe „Waldberge“ und am Sonntag die Besenwirtschaft im Weinbauerndorf.
Weitere Infos, auch zum Programm der Veranstaltung: www.wackershofen.de