Schwäbisch Hall als Vorreiter im Klimaschutz
In Schwäbisch Hall ist Klimaschutz und Energieeffizienz schon seit vielen Jahrzehnten ein zentrales Aktionsfeld. Wichtige Akteure sind die Stadtwerke Schwäbisch Hall mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes und effizienter Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien, sowie die Abteilung Klimaschutz und Energie der Stadtverwaltung, die verwaltungsintern den Energieverbrauch der städtischen Liegenschaften optimiert und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu einem klimafreundlichen, nachhaltigen Verhalten motiviert.
Damit nimmt die Stadt Schwäbisch Hall eine bundesweite Vorbildrolle ein, was auch überregional seine Anerkennung findet. Dies belegen die vielfältigen Auszeichnungen, die die Stadt erhalten hat. So wurde die Stadt Schwäbisch Hall im Jahr 2012 als erste Kommune in Deutschland mit dem Titel "Energiekommune des Jahres" ausgezeichnet. Im Jahr 2019 erhielten wir erstmalig den European Energy Award in Gold, der 2024 bei der Rezertifizierung bestätigt wurde.
European Energy Award in Gold
Der European Energy Award ist ein internationales Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsinstrument für kommunalen Klimaschutz. Die Stadt Schwäbisch Hall nimmt seit dem Jahr 2014 am European Energy Award teil und hat seit der Rezertifizerung 2019 den Gold-Status inne.
Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses werden die Bereiche
- Kommunale Entwicklungsplanung und Raumordnung
- Kommunale Gebäude und Anlagen
- Versorgung und Entsorgung
- Mobilität
- Interne Organisation
- Kommunikation und Kooperation
untersucht und bewertet. Außerdem muss ein energiepolitisches Arbeitsprogramm für die kommenden Jahre aufgestellt werden, das zur Verbesserung des kommunalen Klimaschutzes führen soll.
Erreicht eine Kommune mindestens 50 Prozent der maximal erreichbaren Punkte, so wird die Kommune mit dem European Energy Award ausgezeichnet. Bei mehr als 75 Prozent Zielerreichung gibt es den European Energy Award in Gold. Eine Zertifizierung findet alle vier oder fünf Jahre statt.
Nachdem die Stadt Schwäbisch Hall bei der ersten Zertifizierung den Gold-Status nur knapp verfehlt hat, wurde bei der Re-Zertifizierung im Sommer 2019 die Marke deutlich übersprungen. Bei der Rezertifizierung 2024 wurde dies erneut bestätigt. Die Stadt Schwäbisch Hall hat damit den Gold-Standard des European Energy Award erreicht. In fast allen Bereichen konnte auf Grund der Klimaschutz-Maßnahmen in den letzten Jahren eine deutliche Verbesserung erzielt werden. Die Stadt Schwäbisch Hall ist damit eine von 43 Kommunen in Deutschland, die neben 14 Landkreisen Gold-Status erreicht haben.
Die offizielle Auszeichnungsfeier durch das Land Baden-Württemberg findet Ende Februar 2025 in Freiburg statt.
Goldene Wildbiene
Die Stadt Schwäbisch Hall wurde am 04. September 2020 mit der Goldener Wildbiene des Landesverkehrsministeriums ausgezeichnet.
Der Verzicht auf Pestizide, der Einsatz heimischen Saatguts regionaler Herkunft und die Begrünung einer verkehrlich notwendigen Schotterfläche mit Sedumsprossen haben die Jury überzeugt: Für die insektenfreundliche Gestaltung des Kreisverkehrs an der Bühlertalstraße wurde die Stadt Schwäbisch Hall mit der Goldenen Wildbiene des baden-württembergischen Verkehrsministeriums ausgezeichnet. Die Fachjury aus Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums, des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg, des BUND Baden-Württemberg, des NABU Baden-Württemberg und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen würdigte damit den Beitrag der Stadtverwaltung für die Artenvielfalt.
Als eine der drei bestplatzierten Kommunen im Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“ bekam Schwäbisch Hall den Preis in Form eines Schildes von Verkehrsminister Winfried Hermann persönlich überreicht, der sich bei dieser Gelegenheit auch gleich selbst ein Bild vom Insektenparadies machte. Der Kreisverkehr ist nicht der einzige Ort, an dem die Stadtverwaltung verkehrsbegleitende Grünflächen ökologisch aufwertet. So wurden zum Beispiel im Rahmen des Projektes „Natur nah dran“ zusammen mit dem NABU Baden-Württemberg an der Stuttgarter Straße, der Steinbacher Straße, der Gaildorfer Straße, der Crailsheimer Straße und der Tüngentaler Straße artenreiche Wildblumen- und Wildstaudenflächen geschaffen.
Fairtrade-Stadt
Mit dem Titel Fairtrade-Stadt werden Städte und Gemeinden ausgezeichnet, die sich in ihrer Vernetzung zwischen Stadt, Politik und Zivilgesellschaft für den fairen Handel einsetzen. Fairer Handel bedeutet soziale Nachhaltigkeit. Dadurch werden Produzentinnen und Produzenten, insbesondere benachteiligte kleinbäuerliche Familien in den Ländern des Globalen Südens, unterstützt. Die Stadt Schwäbisch Hall bekennt sich zu dieser Aufgabe und wurde im Februar 2015 bei einem Festakt im Rathaus als Fairtrade-Stadt ausgezeichnet. In den Jahren 2017 und 2019 erfolgten jeweils Re-Zertifizierungen.
Zur erfolgreichen Teilnahme an dem Fairtrade-Stadt-Kampagne müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
- Bei allen Sitzungen des Gemeinderates und im Bürgermeisterbüro werden fair gehandelter Kaffee und weitere Produkte (wie z.B. Tee, Orangensaft) aus fairem Handel konsumiert.
- Es gibt ein Steuerungsgruppe mit der Haller Bürgerschaft und lokalen Händlern. Der derzeitige Vorsitz liegt beim Freundeskreises Afrika e.V..
- Die Mindestanzahl an Einzelhandelsgeschäften und Gastronomiebetrieben, die fair gehandelte Produkte anbieten, wird erreicht.
- Ebenso wird die Mindestanzahl an Kirchengemeinden, Schulen und Vereinen, die fair gehandelte Produkte verwenden, erreicht.
- Es findet eine regelmäßige Berichterstattung zum Thema Fairer Handel statt. Im Downloadbereich sind verschiedene Aspekte des fairen Handels detailliert dargestellt. Sie wurden im Rahmen einer wöchentlichen Rubrik im Winter 2014/15 im Haller Tagblatt verfasst.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage von Fairtrade.
Mitglied im Klima-Bündnis
Im Jahr 2019 wurde die Stadt Schwäbisch Hall für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im Klima-Bündnis geehrt.
Im Klima-Bündnis arbeiten 1.700 Mitgliedskommunen in 27 europäischen Staaten, Bundesländer, Provinzen, NGOs und andere Organisationen gemeinsam aktiv daran, den Klimawandel zu bekämpfen. Das Klima-Bündnis ist das größte europäische Städtenetzwerk, das sich dem Klimaschutz verschrieben hat. Unsere Mitglieder, von der kleinen ländlichen Gemeinde bis hin zu Millionenstädten, verstehen den Klimawandel als eine globale Herausforderung, die lokale Lösungen erfordert. Zusätzlich zur Verpflichtung für Klimagerechtigkeit in Partnerschaft mit indigenen Völkern muss jede Stadt, jede Gemeinde und jeder Landkreis mit dem Beitritt zum Klima-Bündnis einen Beschluss im kommunalen Parlament verabschieden, der eine Selbstverpflichtung zur Reduktion der CO2-Emissionen um zehn Prozent alle fünf Jahre enthält. Das entspricht der Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen bis 2030 gegenüber dem Stand von 1990 – weitaus ehrgeiziger als jegliches Ziel, das bis jetzt auf nationaler oder europäischer Ebene gesetzt wurde. Außerdem verpflichten sich die Mitgliedsstädte und -gemeinden, auf die Nutzung von Tropenholz zu verzichten, bei ihren öffentlichen Ausschreibungen Tropenholz möglichst auszuschließen und ansonsten auf FSC-zertifizierte Hölzer zu setzen. Diese konkreten Ziele zeichnen das Klima-Bündnis als Netzwerk aus.