Iris Wolff ist Comburg-Stipendiatin 2022
Erstelldatum01.03.2022
Die Schriftstellerin Iris Wolff erhält das Comburg-Stipendium Schwäbisch Hall für das Jahr 2022.
Die Schriftstellerin Iris Wolff erhält das Comburg-Stipendium Schwäbisch Hall für das Jahr 2022. Im Sommer ist sie für einen Monat im Kloster Comburg zu Gast und nimmt den Preis von 5.000 Euro in Empfang. „Welch Überraschung haben Sie mir mit dieser Nachricht bereitet. Und eine solch freudige dazu! Das Kloster Comburg sieht traumhaft schön aus, und die Aussicht, dort für vier Wochen leben und arbeiten zu dürfen, ist wundervoll“, antwortete Iris Wolff auf die Nachricht der Kulturbeauftragten Ute Christine Berger, die die Autorin der Jury des Stipendiums vorgeschlagen hat.
Iris Wolff ist geboren 1977 in Hermannstadt und aufgewachsen im Banat und in Siebenbürgen. 1985 emigrierte sie nach Deutschland, es folgte ein Studium der Germanistik, Religionswissenschaft und Grafik und Malerei in Marburg an der Lahn. Die langjährige Mitarbeiterin des Deutschen Literaturarchivs Marbach und Dozentin für Kunst- und Kulturvermittlung war bis März 2018 Koordinatorin des Netzwerks Kulturelle Bildung am Kulturamt in Freiburg. Wolff ist Mitglied im Internationalen Exil-PEN. Sie lebt als freie Autorin in Freiburg im Breisgau.
Veröffentlichungen: Halber Stein; Leuchtende Schatten; So tun, als ob es regnet. Ihr neuestes Buch „Die Unschärfe der Welt“ erschien im Stuttgarter Klett-Cotta-Verlag. Die Geschichte beginnt in den 60er Jahren in einem kleinen Dorf im Banat und endet im heutigen Baden-Württemberg. Iris Wolff hat einen mehrstimmigen Familienroman geschrieben, der vier Generationen abdeckt und vor dem Hintergrund des zusammenbrechenden Ostblocks von Liebe und Freundschaft, Flucht, Verlust und Neuanfang handelt. „Vielleicht erweist sich gerade darin die große Kunst der Erzählerin Iris Wolff, die es in jungen Jahren wie jene Zauberin aus Siebenbürgen nach Stuttgart verschlagen hat: dass sie mit nichts als Sprache in ein Reich führt, das jenseits der Sprache liegt. Dieser Magie kann man sich nicht entziehen.“ schreibt Stefan Kister in der Stuttgarter Zeitung.
Das ehemalige Benediktinerkloster Comburg ist heute Außenstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung des Landes Baden-Württemberg. Die Comburg stellt für das Stipendium die Unterkunft zur Verfügung, die Stadt Schwäbisch Hall stiftet das Preisgeld von 5.000 Euro.
Bisherige Comburg-Stipendiat*innen: Ulf Erdmann Ziegler, Ilija Trojanow, Felicitas Hoppe, Christoph Peters, Judith Schalansky, Finn-Ole Heinrich, Anila Wilms, Reinhard Kaiser-Mühlecker, Monika Zeiner, Tilman Rammstedt, Mariana Leky, Abbas Khider, Nino Haratischwili, Jaroslav Rudiš