Ein Oscarpreisträger im Hällisch-Fränkischen-Museum
Erstelldatum03.08.2023
Gerd Nefzer besucht die Sonderausstellung im Hällisch-Fränkischen-Museum „Über 1000 Jahre Unterregenbach. Auf archäologischer Spurensuche“.
Sie machen sich gut, die zwei Oscars, die für einen kurzen Moment auf dem Empfangstisch des Hällisch-Fränkischen Museums (HFM) stehen. Golden heben sie sich vom dunkleren Hintergrund ab - eine große Tafel, die auf die neue Sonderausstellung „Über 1000 Jahre Unterregenbach. Auf archäologischer Spurensuche“ hinweist. Zum Museumsinventar gehören die beiden Oscars nicht. Dass sie trotzdem hier sind, ist Gerd Nefzer zu verdanken, Spezialeffektkünstler und zweifacher Oscarpreisträger. Grund seines Besuches war die aktuelle Sonderausstellung, die seit 15. Juli 2023 im HFM zu sehen ist.
Die Freude war groß, als Gerd Nefzer zusagte, sich die Ausstellung quasi aus den Augen eines Fachmanns anzusehen. Mit Special Effects kennt er sich aus. Schließlich hat er bereits an dutzenden Filmen mitgearbeitet und für Explosionen, Wetterumschwünge oder Autocrashs gesorgt. Aber was hat das mit dem HFM zu tun? Auf den ersten Blick nichts, auf den zweiten Blick sehr viel. Denn auch in der aktuellen Sonderausstellung, die sich mit der rätselhaften Geschichte des Ortes Unterregenbach beschäftigt, setzt man auf Special Effects: Töne im Hintergrund sorgen für Stimmung und ziehen die Besucherinnen und Besucher in eine andere Welt. Mehrere Projektoren lassen unter anderem Lichtsäulen auf der Wand erscheinen, oder einen Kirchengrundriss über den Boden wandern.
Am nächsten Tag ist Gerd Nefzer nochmals im Museum. Diesmal für ein gemeinsames Interview, in dem er erzählt, was er von dem Besuch mitgenommen hat. „Das Museum ist nicht meine Welt“, gibt er gleich am Anfang zu. Dafür fehle ihm einfach die Zeit und Muse. Die Ausstellung hat sein Interesse trotzdem geweckt: „Das Thema nimmt einen wirklich mit. Es ist schon faszinierend, wenn man vor Objekten steht, die bereits über tausend Jahre alt sind.“ Auch die Größe der nicht mehr existierenden großen Basilika, mit ihren fast 50 mal 17 Metern wohl zur damaligen Zeit eine der größten Kirchen im damaligen Württemberg, hat ihn tief beeindruckt. „Wahnsinn, was die Menschen früher geschafft und gebaut haben. Und das ohne den Techniken, die wir heute haben.“
Gerd Nefzer mag kein regelmäßiger Museumsgänger sein. Davon begeistern lassen kann er sich dennoch: „Es ist spannend zu sehen, wie Museen neue Techniken einsetzen.“ In der Sonderausstellung Unterregenbach ist das seiner Meinung nach sehr gut gelungen: „Der Einsatz der Lichttechnik und Bildschirme ist toll. Besonders gefallen haben mir die 3D-Modelle, die genau zeigen, wo die alten Gebäude früher standen.“ Gemeint sind die Miniaturnachbauten der Kirchengebäude. Wer diese auf eine Karte stellt, bekommt auf einer gegenüber hängenden Leinwand deren genauen Standort angezeigt.
Das Nebeneinander von Jahrhunderte alten Objekten und moderner Technik zeichnet die Sonderausstellung aus. Genau das ist es, was für Gerd Nefzer ihren Reiz ausmacht: „Ich finde es gut, dass Museen hier neue Wege gehen. Insbesondere junge Leute lassen sich mit digitalen Medien leichter abholen. Außerdem machen sie Themen greifbarer, bringen sie uns näher. Wie im Kino.“
Auch über die Stiftung Archäologische Erforschung Unterregenbach, die sich mit der Geschichte des Ortes beschäftigt und an der Ausstellung beteiligt ist, hat sich Gerd Nefzer informiert: „Toll, wenn Leute sich dafür einsetzen, dass Forschung betrieben wird und die Geschichte für die Nachwelt erhalten bleibt“, meint er.
Sein Fazit: „Die Ausstellung ist auf jeden Fall sehenswert.“ Er hoffe, dass durch sie noch mehr Leute angezogen werden können, nach Schwäbisch Hall und ins Museum. Gerd Nefzer zumindest hat seinen nächsten Besuch im Museum schon geplant: „Diesmal mit Familie.“
Bildunterschrift:
Gerd Nefzer besuchte die Ausstellung „Über 1000 Jahre Unterregenbach. Auf archäologischer Spurensuche“ im Hällisch-Fränkischen-Museum.