Stiftung Hospital zum Heiligen Geist: In allen Bereichen der Gesellschaft da
Erstelldatum08.05.2024
Ob Senioren- oder Jugendhilfe, Bildung oder soziale und kulturelle Teilhabe: die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist ist umfangreich aufgestellt.
1228 wurde sie vom Haller Bürger Sivridus und seiner Frau Agatha gegründet – die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist. Als Stiftung der freien Wohlfahrtspflege hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, nahezu alle großen Themen der Haller Stadtgesellschaft aufzugreifen – und das seit bald 800 Jahren.
Ob Senioren- oder Jugendhilfe, Bildung oder soziale und kulturelle Teilhabe: der Stiftungszweck ist umfangreich aufgestellt. Die Stiftung hält rund 725 Wohnungen, die über die GWG insbesondere an Senioren, finanziell schwach gestellte oder kinderreiche Familien vermietet werden. Trotz vergünstigter Mieten speist sich daraus ein Teil der Stiftungserträge. Sibylle Laidig betreut bei der Stadt Schwäbisch Hall die Stiftung. Sie erklärt: „Das Stiftungsvermögen setzt sich vorwiegend aus dem Immobilien- und Waldbestand sowie aus Finanzvermögen zusammen. Durch die Mieteinnahmen, Erlösen aus Holzverkäufen aus unserem eigenen Hospitalforst sowie Zinserträgen und den Erträgen aus Zustiftungen von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Schwäbisch Hall, ist es uns möglich, eine Vielzahl an Projekten zu unterstützen.“
Da wäre beispielsweise das „Haller Gutscheinheft“, das Familien mit wenig Einkommen kulturelle und soziale Teilhabe ermöglichen soll. „Für uns als Stadtgesellschaft ist es wichtig, diejenigen nicht zu vergessen, die wenig haben. Darum ist das Gutscheinheft auch eine tolle Investition in die Bildung und Teilhabe der Kinder in Schwäbisch Hall“, so Laidig.
Kultur, Bildung und Literatur
Aber auch Projekte im Bereich der Geflüchtetenarbeit werden durch die Stiftung gefördert. „Viele in der Stadt kennen den Namen der Stiftung, doch welch breites Förderangebot wir haben, das wissen wenige“, sagt sie weiter. Drei weitere Unterstiftungen, davon eine allein für die Förderung der Fachhochschule Schwäbisch Hall, sind in der Mutterstiftung integriert. „Jährlich unterstützen wir den Campus Schwäbisch Hall alleine mit 1,5 Millionen Euro.“ Hinzu kommt die Auslobung eines eigenen Stipendiums sowie die Koordination weiterer firmen- bzw. privatfinanzierter Stipendien.
Eine weitere Unterstiftung widmet sich ganz dem Thema Bildung und Kultur. „Hier fördern wir unter anderem das jährlich ausgelobte Comburg-Stipendium mit 5.000 Euro.“ Bekannte Literatinnen und Literaten wie Nino Haratishwili, Jaroslav Rudis oder Ilja Trojanow konnten so nach Schwäbisch Hall gelockt werden. Aber auch das Freilandmuseum wird jährlich großzügig bei der Anschaffung bzw. Umsetzung neuer Projekte unterstützt.
Für die Stiftung arbeiten derzeit 23 eigene Beschäftigte. Darüber hinaus erfolgt die Bewerkstelligung der Stiftungsaufgaben durch alle städtischen Mitarbeiter mit ihrem jeweiligen speziellen Fachwissen. „Mit jährlich rund 1,7 Millionen Euro fördern wir im Bereich der freien Wohlfahrtspflege viele Maßnahmen zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger, für die aufgrund der angespannten finanziellen Situation im Stadthaushalt kein Budget zur Verfügung steht“, erklärt Laidig. Und dennoch ist die Stiftung auf Unterstützung angewiesen. „Alleine durch Mieteinnahmen und den Holzverkauf können wir langfristig das umfangreiche Angebot kaum stemmen. Darum sind wir auch weiterhin auf Zustiftungen aus der Bevölkerung angewiesen.“ Insbesondere das jüngste Projekt stellt die Stiftung vor große Herausforderungen: Für das stationäre Hospiz hat die Hospitalstiftung die Planung und Bauherrschaft übernommen. Darüber hinaus trägt sie die Gesamtkosten des Neubaus in Höhe von fünf Millionen Euro. Weitere finanzielle Verpflichtungen für die Stiftung entstehen durch die Beteiligung an der Stationäres Hospiz gGmbH, die das Hospiz betreibt, wenn es im Oktober 2024 eröffnet wird.
Weitere Informationen: Stiftung "Der Hospital zum Heiligen Geist"