Unterwöhrd: Bauarbeiten schreiten voran
Erstelldatum21.05.2024
Inzwischen kann man schon gut erkennen, wie der Unterwöhrd künftig aussehen soll.
Inzwischen kann man schon gut erkennen, wie der Unterwöhrd künftig aussehen soll. Schicke Pflasterungen und eine kleine Treppe mit barrierefreier Rampe zum Biergarten sind bereits angelegt. Zwei Großbäume wurden auf den Theatervorplatz verpflanzt und spenden bereits jetzt dort Schatten. Weitere Baumpflanzungen folgen, sodass künftig der Platz vor dem Globe-Theater auch in den Sommermonaten eine gute Aufenthaltsqualität bietet.
Was inzwischen Form annimmt, dem war ein langer Planungsprozess voran gestellt. Den bestehenden Biergarten auszubauen und zugleich die Fläche des Unterwöhrds für Veranstaltungen und Feste nutzbar zu halten – eine Herausforderung, der sich 2018 Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Mitgliedern des Gemeinderats und der Stadtverwaltung stellten. Herausgekommen ist ein modernes Konzept, das eine innenstädtische Nähe zur Natur, ebenso wie urbane Nutzungsmöglichkeiten verbindet. Im kommenden Jahr wird der Unterwöhrd wieder in gewohntem Umfang für die Bürgerinnen und Bürger nutz- und erlebbar sein.
Bürgerbeteiligung für Bauprojekt
Stadtplaner Christian Mathieu betreut seit 2018 das Projekt und kennt die Details zum Entstehungsprozess. „Uns war wichtig, dass wir die Aufenthaltsqualität am Unterwöhrd für alle Menschen steigern. Darum wurden von Beginn an die Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen.“ Dabei wurde schnell klar, dass die Aufenthaltsqualität im Hinblick auf Klimaveränderungen gesteigert werden, gleichzeitig aber auch der Unterwöhrd als Fest- und Theaterplatz für LKW zugänglich sein müsse. Auch die barrierearme Gestaltung des Platzes wurden vom Arbeitskreis als Vorgabe für den Planungswettbewerb gemacht. „Wir haben die vorliegende und in Umsetzung befindliche Planung intensiv mit der Behindertenbeauftragten des Landkreises abgestimmt. Es werden Elemente umgesetzt die beispielsweise Seh- oder Gehbehinderte Menschen es ermöglichen, den Stadtplatz gleichwertig zu nutzen. Als Beispiel ist neben den neuen Sitzbänken künftig ausreichend Platz geplant um Rollstühle oder Gehhilfen abzustellen. Die Entwässerungsrinne als weiteres Beispiel bildet auch ein taktiles Element, welches seheingeschränkten und blinden Personen die Orientierung auf dem Platz ermöglicht“, so Mathieu.
Unter den zahlreichen Wettbewerbseinsendungen hat der Beitrag des Berliner Landschaftsarchitekurbüro Frank Reschke gewonnen, der seit vergangenem Jahr am Unterwöhrd umgesetzt wird. „Es ist eine Lösung, die allen Anforderungen gerecht wird“, so Mathieu. Nach zwei Jahren Planungszeit wurde 2023 mit den Baumaßnahmen begonnen.
Klimaangepasste Fläche
Große Teile der Platzfläche werden als wassergebundene Wegedecke ausgeführt, die Hauptlauf- und Fahrwege werden mit Pflastersteinen befestigt. „So werden wir dem hohen Nutzungsdruck gerecht.“ Durch die ungebundene Bauweise der Pflasterung, dass also das Pflaster mit Splitt verfugt wird, ermöglicht die Versickerung von Regenwasser auch in diesen Flächen. „Die Wassergebundene Decke kann Regenwasser aufnehmen und heizt sich nicht so stark auf wie andere Belagsflächen. Der Platz ist also nicht vollständig versiegelt und bietet auch im Sommer eine hohe Aufenthaltsqualität.“
Auch wichtig ist die Erweiterung des Baumbestandes der Flussinsel Unterwöhrd. „Zwei Linden haben wir bereits aus dem Solpark vor das Neue Globe verpflanzt, fünf neue Bäume, darunter ebenfalls Linden und Ulmen, werden später noch gepflanzt. So schaffen wir gerade auch für heiße Sommertage Schattenplätze und eine gesteigerte Aufenthaltsqualität auf dem Theatervorplatz“, erklärt Mathieu. Zwischen den Spielplätzen und dem Neuen Globe wird künftig eine große Liegewiese entstehen die zwischen dem alten Baumbestand zum Verweilen einlädt. „Insgesamt ist es ein wirklich gelungene und ausgewogene Planung und ich freue mich schon, wenn im kommenden Jahr der Unterwöhrd wieder für alle zugänglich ist.“
Weitere Informationen: FB Planen & Bauen; Abtl. Tiefbau